Jamie: Hallo Christian, du hast seit der Gründung unseres Unternehmens im Jahr 2010 an zahlreichen Projekten gearbeitet. Kannst du uns erzählen, wie du die ‚unsichtbare Macht‘ in diesen Projekten erlebt hast?

Christian: Absolut, Jamie. In vielen Projekten war zunächst unklar, warum Entscheidungen auf eine bestimmte Weise getroffen wurden. Mit der Zeit haben wir verstanden, dass es Personen gab, die eine entscheidende, aber nicht offensichtliche Rolle spielten. Wir haben gelernt, diese Schlüsselfiguren zu identifizieren, was uns enorm weitergeholfen hat.

Jamie: Hat das die Projekte beeinflusst?

Christian: Definitiv. Wir hatten sowohl Opponenten, die Projekte verzögerten, als auch Promotoren, die uns unerwartet unterstützten. Das Verständnis dieser Dynamiken war entscheidend für unseren Erfolg.

Jamie: Und wie steht es um formelle gegenüber informeller Macht?

Christian: Das hängt stark von der jeweiligen Organisationskultur ab. In hierarchisch orientierten Organisationen ist es wichtig, sich an die Strukturen zu halten. Wir haben gelernt, unsere Kommunikation entsprechend anzupassen.

Jamie: Wie pflegst du dein Netzwerk und wie hilft dir das in deinen Projekten?

Christian: Mein Netzwerk baue ich schon seit meinen Studienzeiten bewusst auf. Der Schlüssel liegt darin, mit echtem Interesse auf Menschen zuzugehen. Die besten Verbindungen entstehen, wenn man ohne versteckte Absichten agiert.

Jamie: Kannst du einen Moment teilen, in dem du die Grenzen formeller Macht gespürt hast?

Christian: In einem internationalen Konzern wollten wir Top-Mitarbeiter für ein Projekt gewinnen. Trotz formeller Strukturen ließ sich das nur über persönliche Beziehungen und intensives Stakeholdermanagement erreichen. Die richtigen Beziehungen waren goldwert.

Jamie: Wie erkennst du informelle Strukturen und nutzt sie für deine Ziele?

Christian: Durch aktives Stakeholdermanagement und das Bewusstsein, sich die Zeit zu nehmen, um die Teamdynamik zu verstehen. Das hat mir immer wieder geholfen, die richtigen Hebel in Bewegung zu setzen.

Jamie: Was rätst du Projektmanagern am Anfang ihrer Karriere?

Christian: Sie sollten lernen, aus der Vogelperspektive zu blicken. Es hilft enorm, sich bewusst Zeit zu nehmen, um das große Ganze zu sehen und aus dieser Sichtweise strategisch zu handeln.

Jamie: Und wie gelingt der Blick aus der Vogelperspektive?

Christian: Indem man sich bewusst Zeit nimmt, aus der Detailarbeit herauszutreten und die größeren Zusammenhänge zu betrachten. Diese Reflexion ist entscheidend.

Jamie: Hast du spezielle Techniken entwickelt, um Macht effektiv auszubalancieren?

Christian: Ja, die Erstellung einer Stakeholder-Map war immer sehr hilfreich. Sie ermöglicht es mir, die Beziehungen und informellen Machtstrukturen visuell zu erfassen und strategisch zu nutzen.

Jamie: Wie wichtig ist es, über die eigene Macht nachzudenken?

Christian: Sehr wichtig. Die Reflexion darüber, wann formelle oder informelle Macht wirkungsvoller ist, hat meine Entscheidungen oft geleitet. Es ist essenziell, sich dieser Dynamiken bewusst zu sein.

Jamie: Danke, Christian, für diese Einblicke!


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